So wählt man Goalie Schienen für Torhüter aus?

Die Optik, also das Aussehen, ist ganz bewusst als letztes Kriterium aufgeführt. Das heißt nicht, das es nicht wichtig wäre, aber es ist kein kaufentscheidendes Kriterium, genauso wenig wie die Tatsache, dass dein Idol in der NHL bestimmte Beinschoner trägt.

Größe

Der wichtigste Paramater bei der Auswahl von Beinschonern ist ihre Größe. Diese wird in Zoll angegeben und berechnet sich aus drei Werten:

  A) Länge des Fußrückens
  B) Länge des Schienbeins
  C) Entfernung vom Knie bis zum Oberschenkel

Alle drei Messwerte werden zusammengerechnet und die so ermittelte Gesamtlänge wird nun noch mit 2,54 multipliziert, um die Größe in Zoll zu erhalten.

(A + B + C) / 2,54 = geschätzte Größe der Beinschoner in Zoll

Die Entfernung „A“, Länge des Fußrückens, wird durch den Schnitt des Herstellers festgelegt. Wenn sie dem Torhüter nicht zusagt, muss er sich ein anderes Modell aussuchen. Bei der Auswahl ist zu beachten, dass Beinschoner mit der Zeit weicher werden und auf dem Schlittschuh aufliegen.

Die Entfernung „B“, Länge des Schienbeins, ist bei der Auswahl eines Beinschoners am wichtigsten. Die entscheidende Entfernung ist hierbei die vom Knöchel bis zur Mitte des Knies. Dabei ist es wichtig, dass das Knie genau in der dafür vorgesehenen Fläche sitzt. Das kann man am besten beim Hinknien mit angezogenen Schlittschuhen (Butterfly) überprüfen. Beim Kauf neuer Beinschoner ist es besser, wenn das Knie im unteren Drittel der Schoner sitzt, weil sich die Beinschoner im Laufe der Zeit setzen.

Die Entfernung „C“, Entfernung vom Knie bis zum Oberschenkel, ist variabel und hängt von persönlicher Vorliebe und der Länge der Hosen ab. Die Länge ab dem Knie beträgt in der Regel 18–20 cm und wird manchmal mit +1’ oder +2’ gekennzeichnet, was bedeutet, dass der Schoner über dem Oberschenkel um einen bzw. zwei Zoll länger als der Standard ist.
Die Verlängerung der Schoner über die Knie ist eine gute Idee, kann aber auch ein schlechter Rat sein. Beinschoner sollten den Torhüter nicht beim Schlittschuhlaufen einschränken. Eine leichte Verlängerung schränkt die Bewegungsfreiheit des Torwarts nicht ein und verringert den Abstand zwischen den Beinschonern. Manchmal hilft sie sogar, beim Butterfly die Lücke zwischen den Beinen zu schließen. Damit der Torwart besser seine Position wechseln kann ist es jedoch nicht sinnvoll, eine eingeschränkte Beweglichkeit des Torhüters mit einer größeren Verlängerung der Beinschoner auszugleichen - ein perfekter Butterfly ist eben nicht alles.

Form der Beinschoner

Die Unterteilung in Flexible und Feste wurde durch einen neuen Typ, die sogenannten Hybriden, ergänzt. Diese liegen irgendwo zwischen den beiden Erstgenannten.
Obwohl sich die Eigenschaften der verschiedenen Arten von Beinschonern unterscheiden, kann man die einzelnen Arten keinem bestimmten Torwartstil zuordnen, die Auswahl wird also eher von persönlichen Vorlieben bestimmt.

Flexible, also weiche Beinschoner, waren schon immer die Vorliebe schlittschuhläuferischer Torhüter. Charakteristisch sind ihre zwei Knicke, dank derer sie biegsamer sind und dem Torhüter fester am Bein sitzen. Charakteristisch sind auch die wulstartigen Nähte an den Knien. Das weichere Material der Beinschoner dämpft den Einschlag des Pucks besser ab, sodass dieser näher beim Torwart bleibt und nicht so weit ins Spielfeld abprallt. Insgesamt sind diese Beinschoner bequemer zu tragen und ich würde sie Torwartanfängern empfehlen.

Hybride sind Beinschoner, die in ihrem Typ zwischen Flexiblen und Festen liegen. Sie kombinieren höhere Festigkeit mit einem oder zwei Knicken und bieten so die Vorzüge beider. Diese Variante ist insbesondere für Torhüter ohne fest ausgeprägten Spielstil geeignet.

Der letzte Typ sind die Festen, also harte Beinschoner mit nur einem oder gänzlich ohne Knick. Das Potential dieser Beinschoner nutzt du hauptsächlich bei Slides, denn die Beinschoner lassen sich dank ihrer Konstruktion ohne große Mühe auf die Kante stellen. Torhüter ziehen diesen Typ Beinschoner in der Regel nicht zu fest am Bein fest, damit sie für sie arbeiten. Der Vorteil dieses Typs ist die Härte der Beinschoner, die dafür sorgt, dass der Puck weit vom Torhüter abprallt. Um das Potential dieses Typs Beinschoner voll auszunutzen, ist ein gewisses Maß an Geschicklichkeit seitens des Torhüters erforderlich. Deshalb würde ich diesen Typ eher fortgeschrittenen Torhütern empfehlen.

Die Form der Beinschoner unterscheidet sich außerdem durch den Winkel und die Festigkeit des Knicks im Knöchelbereich.

Ein stumpferer Wickel und ein festerer Knick lässt die Beinschoner eher zu den Spitzen der Schlittschuhe rutschen. Eine solche Form des Knicks im Knöchelbereich findet man normalerweise bei härteren Beinschonern. Diese Eigenschaft sollte berücksichtigt werden, weil sie die Beweglichkeit beim Schlittschuhlaufen des Torhüters beeinträchtigen kann.
Ein rechter Winkel des Knicks und weicheres Material sind Eigenschaften weicherer Beinschoner. Die Beinschoner sitzen im Zehenbereich und bewegen sich in gewissem Maße mit dem Schlittschuh mit.

Preis

Die Hersteller bieten in der Regel Beinschoner in drei Preisklassen an. Bei der Entscheidung, welche Qualitäts- und Preisstufe man für sich wählt, müssen die eigenen Fähigkeiten als Torhüter und die eigenen Ambitionen abgewogen werden. Alle Typen und Formen von Beinschonern lassen sich in allen Preisklassen wiederfinden.

Für Anfänger und Kinder gibt es die preisgünstigsten Artikel. Hier sind der niedrige Anschaffungspreis und die bequemere Verarbeitung Kaufkriterien. Gegenüber den höheren Preiskategorien werden jedoch weniger strapazierfähige Materialien verwendet. Beinschoner dieser Preiskategorie sind bei uns in den Kategorien Intermediate, Junior und Bambini zu finden.

Die mittlere Preiskategorie ist am umfangreichsten und bietet alles für die Ansprüche von Hobbyspielern, Jugendspielern und Halbprofis. Sie bietet die Eigenschaften und Annehmlichkeiten der höchsten Klasse, es werden jedoch schwerere Materialien verwendet. Diese sind in der Regel letztendlich strapazierfähiger und haltbarer als die in der Profi-Klasse verwendeten Materialien. Beinschoner der mittleren Preiskategorie eignen sich auch gut für höhere Belastungen (3 oder mehr Spiele pro Woche) und übertreffen in ihrer Lebensdauer die höchste Preiskategorie.
Das mittlere Preisniveau ist in unserem Angebot breit aufgestellt. Es gibt eine große Auswahl aus verschiedenen Marken und Herstellern von Beinschonern, konkret von Bauer, CCM, Warrior, Brian’s und Vaughn.

Die höchste Preiskategorie, geeignet für Berufsspieler, ist aus den hochwertigsten Materialien gefertigt. Hierbei werden geringes Gewicht und sehr gute Funktionalität, wie z. B. reibungsarme Gleitflächen, miteinander vereint. Beinschoner dieser Preiskategorie werden meist in Kanada handgefertigt und oft an die individuellen Bedürfnisse der Spieler angepasst. Nachteile sind die niedrige Lebensdauer und der deutlich höhere Preis gegenüber der Mittelklasse. Da sie fast ausschließlich für den professionellen Einsatz in den höchsten Wettbewerben bestimmt sind, führen wir sie nicht in unserem Sortiment.

Angebot an Beinschonern der Mittelklasse

Optik

Das Aussehen von Beinschonern ist zwar wichtig, hat aber auf die Funktion überhaupt keinen Einfluss. Du solltest dir auf keinen Fall die Beinschoner deines Lieblings-Torhüters aus der NHL aussuchen. Es könnte sein, dass sie dir nicht passen, was sich dann in deiner Leistung und somit deinem Spaß am Spiel widerspiegelt.

Gebrauchte Beinschoner?

Viele Hobbytorhüter kaufen Beinschoner aus zweiter Hand. Warum nicht, ihr unbestreitbarer Vorteil ist natürlich der niedrige Preis. Beinschoner unterliegen jedoch der Abnutzung und die verwendeten Materialien verlieren mit der Zeit ihre dämpfenden und schützenden Eigenschaften.