Manchmal reichen nur wenige Meter Distanz und die Fahrt ändert sich. Von glattem Asphalt zu Kopfsteinpflaster, von Sicherheit zu Unsicherheit. Was soll man tun, wenn man nicht bremsen, aber auch nicht stürzen möchte?
Schlaglöcher, Wurzeln, Kopfsteinpflaster, Kurven. Ein Moment der Unachtsamkeit kann ausreichen und die Fahrt wird zu einem Kampf ums Gleichgewicht. Wir erklären, wie man Unebenheiten mit Leichtigkeit, ohne Sturz, ohne Stress und mit einem Lächeln meistern kann.
Beim Tretrollerfahren kommt es nicht nur auf die Kraft in den Beinen an, sondern auch auf die Augen. Wer das Gelände lesen kann, kann sich eine Menge Ärger ersparen. Kopfsteinpflaster, Risse, Wurzeln oder Schotter – jede Veränderung des Untergrunds wirkt sich auf das Fahrverhalten eines Scooters aus. Und deshalb ist das entscheidend, was man unter sich hat.
Scooter mit schmalen und glatten Reifen (in der Regel Straßenmodelle) sausen wie eine Rakete über den Asphalt. Aber es reicht schon ein kleiner Kieselstein oder ein Loch, und schon kann es scheppern.
Breitere Rollen, wie man sie üblicherweise bei geländegängigen oder Universalscooter finden kann, bieten dagegen bessern Grip und können Stöße besser abfedern. Sie eignen sich perfekt für Fahrten in der Natur oder auf unbefestigten Wegen.
Genauso wichtig ist aber auch die Höhe des Trittbretts über dem Boden – die Bodenfreiheit. Auch wenn man vielleicht noch nie darüber nachgedacht hat, sie spielt eine größere Rolle, als man denkt.
Was ist die richtige Wahl? Das hängt davon ab, wo man fährt und welche persönlichen Vorlieben man hat: Tempo und Laufruhe in der Stadt oder Sicherheit und Komfort im Gelände.
In Kurven kann man am schnellsten das Gleichgewicht verlieren. Aber in ihnen kann man es auch am besten nutzen. Die Grundlage ist rechtzeitiges Abbremsen und das Halten des Schwerpunkts an der richtigen Stelle.
Bevor man in eine Kurve hineinfährt, sollte man abbremsen. Und mit Gefühl bremsen – vor allem mit der Vorderradbremse. Die Hinterradbremse ist eher für Feinkorrekturen gedacht. Wenn man hinten zu stark bremst, kann man mit dem Hinterrad leicht ins Schleudern geraten. Und das sollte man auf Kopfsteinpflaster oder Schotter tunlichst vermeiden.
Wer einen Scooter mit niedrigem oder speziell abgeschrägtem Trittbrett besitzt (z. B. manche Modelle des Yedoo Alloy), kann Kurven schneller und mit mehr Schräglage nehmen. Aber trotzdem sollte man immer bereit sein, das Gleichgewicht mit den Füßen zu korrigieren.
Kleinere Schlaglöcher, Risse im Asphalt oder Steine lassen sich mit einem Scooter in der Regel problemlos bewältigen. Aber man muss wissen, wie man darauf reagieren sollte. Hier sind 3 Grundregeln, die dabei helfen, auf dem Trittbrett zu bleiben:
Wenn man auf eine Wurzel oder einen Bordstein trifft, lehnt man sich leicht zurück – so, als ob man sich auf das Hinterrad setzen wollte. Dadurch wird das Vorderrad entlastet und das Risiko, dass es steckenbleibt, verringert.
Tempo ist toll, bis man durch irgendetwas aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Wenn man eine Bodenwelle sieht, sollte man Tempo rausnehmen und sich bereitmachen. Wenn man langsamer fährt, hat man mehr Kontrolle über den Scooter.
Wenn man sich nicht sicher ist, ob man es schaffst, sollte man besser absteigen und das Hindernis umgehen. Eine Sekunde länger zu benötigen ist besser als ein aufgeschrammtes Knie oder eine verbogene Felge zu haben.
Wenn man überwiegend auf Wald-, Schotter- oder Feldwegen unterwegs ist, kann man seinen Scooter so modifizieren, dass er besser mit dem Gelände zurechtkommt. Dazu muss man einfach nur seinen „Bauch“ ein paar Zentimeter anheben – das heißt, man vergrößert die Bodenfreiheit.
Eine größere Bodenfreiheit hilft, Schlaglöcher, Wurzeln oder Bodenwellen zu überwinden, ohne mit dem Trittbrett den Boden zu berühren. Man sollte sich nur darauf einstellen, dass das Abstoßen etwas anspruchsvoller wird – man muss bei jedem Abstoß etwas mehr in die Hocke gehen. Aber die Beine gewöhnen sich daran.
Wenn man über Unebenheiten hinwegfährt, sollte man nicht steif wie ein Brett stehen. Man bleibt entspannt, hält die Knie leicht gebeugt und die Ellbogen beweglich. Der Scooter kann dann unter einem arbeiten, ohne dass man den Kontakt zur Oberfläche verliert.
Ein angespannter Körper beeinträchtigt die Reaktionsfähigkeit. Anstatt graziös über die Stelle hinwegzufahren wird man zu einem wackeligen Dummy. Man sollte sich auf einen flüssigen Bewegungsablauf konzentrieren. Vor einem Hindernis schätzt man das Gelände ab, verlagert bei Bedarf sein Gewicht und hält den Lenker etwas lockerer. Ganz, als ob man auf einer Welle reitet – ohne Verkrampfung, nur mit Gefühl und Rhythmus.
Unebenheiten und Hindernisse sind kein Problem, wenn man weiß, wie man mit ihnen umzugehen hat. Man sollte lernen, das Gelände zu lesen, dort, wo es nötig ist, abbremsen und seinen Scooter an die Wege anpassen, auf denen man am häufigsten fährt.
Ein Scooter bewältigt mehr, als man denkt. Man muss nur wenig dazutun, damit die Fahrt butterweich wird.
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